1967
Die Imkerei ist definitiv im Umschwung. Diskussionsabende und die Einführung der Betriebsberatung im Verein sollten für besseren Austausch und mehr Unterstützung sorgen. Der aktuelle Präsident, Paul Widmer aus Dietfurt, wird der erste Betriebsberater. Die durch Nosema verursachte Erkrankung der Honigbienen, verbunden mit Septikämie und Rikettiose, bereitete viel Kummer. Milbenbekämpfung war nur in Tobel Ganterschwil und eine Sanierung in Folge Faulbrut in Tierhag notwendig. Ansonsten sprach man von gesunden Völkern. Ein geplanter Königinnenzuchtkurs wurde mangels Interesse abgesagt. Karl Isenring gab seinen Rücktritt als Kassier bekannt – Werner Bühler aus Bütschwil konnte in die Kommission gewählt werden.

1968
Der Verein bestand aus 111 Mitgliedern mit 956 Bienenvölkern. Die Besucher der HV freuten sich, erstmals an einer HV in den Genuss eines Schübligs mit Salat zu gelangen. Jeden 1. Samstag ab Mai – August fanden Diskussionsabende im Adler Bütschwil statt.
Die Milbenbekämpfung musste bereits an 5 Orten durchgeführt werden. Hierfür  wurden fünf Vertrauensmänner gewählt, die sich darum kümmerten. Zur Verbesserung der Bienenweide wurden 50 einjährige Weidenpflanzen gratis abgegeben. An der HV referierte Jakob Feurer, Lichtensteig, dass die richtige Einwinterung der goldene Schlüssel zur Frühjahresbehandlung sei. Dazu gehöre auch das Zusetzen von jungen Rassenköniginnen in die Völker und die richtige Herbstfütterung, die bis Ende August fertig sein sollte. Wichtig sei das Beobachten der Flugfront anlässlich des Reinigungsfluges der Bienen, wobei Notizen über Flug und Verhalten jedes Volkes zu machen seien. Einem Imker, der die Einwinterung vernachlässigt hat, kann der beste Berater nicht helfen.
Zur Reizfütterung sagte der Referent: Die einzige Reizfütterung, die ich mache, kommt dann, wenn ich die Mittelwände gebe. Beim Einpacken des Volkes wird die hinterste Wabe beidseitig aufgeritzt, mit lauwarmem Wasser bespritzt und dem Volk hinter das Fenster gestellt und sehr gut verpackt. Er schloss sein gut vorgetragenes Referat mit den Worten: Die raffinierteste Reizfütterung und alles drum und dran nützt gar nichts, wenn der Imker vergisst, dass die Biene ein Naturkind ist und nur von den Produkten stark und leistungsfähig wird, die ihr die Natur bietet, nämlich Wärme, Pollen und lebensnotwendigen Honig, den sie für sich sammeln und nicht für den geldgierigen Honigräuber „Mensch“.
An der DV berichtete Bieneninspektor Jakob Lutz, dass künftig für den Bienenhandel ein Verkehrsschein notwendig sei. Ausserdem müsse jeder Verein einen Seuchendelegierten haben – die Milben sind im Vormarsch! Um die Honigkontrolle im ganzen Vereinsgebiet nach gleichen Normen durchzuführen, wurde Werner Bühler mit dem Amt des Kontrolleurs beauftragt.

1969
Der Präsident Paul Widmer hat die Bienenberaterprüfung im Januar 69 abgelegt – Herzliche Gratulation!

1970
Paul Widmer durfte sich als Jubilar seltener Art rühmen, 50 Jahre Imkervater zu sein. Er war es, der 1930 das Zuchtbuch einführte. Karl Isenring wurde als ehemaliger Kassier für seine treuen Dienste von 1938-1966 zum Ehrenmitglied ernannt. Ebenfalls August Hollenstein, Vice-Präsident, der seit 1945 im Vorstand war und bei jeder Witterung an den Sitzungen teilnahm. 19 Imker und 1 Imkerin wurden zu Veteranen ernannt und sind somit ins ältere Glied unseres Vereins gerückt. Die Vereinskommission und Züchterkommission wurden zusammengelegt und von 5 auf 7 Mitglieder erhöht. Josef Bischof wurde zum neuen Präsident gewählt. Im Frühjahr wurde erstmals ein Königinnen-zuchtkurs mit 12 Teilnehmern durchgeführt, welcher vom Verein Deutschschweizerischer Bienenfreunde mit Fr. 90.-  finanziell unterstützt wurde.